Schwitzen ist zunächst eine ganz normale Reaktion des Körpers um die Temperatur zu regulieren. Schweiß ist somit unsere körpereigene Klimaanlage. Viele Menschen leiden jedoch unter einer verstärkten Schweißproduktion, wodurch unangenehme Schweißflecken und Gerüche entstehen können. Die Betroffenen empfinden den Schweißgeruch und die unschönen Flecken als sehr große Belastung und sind innerlich durch Scham gehemmt. Ähnlich wie beim Haarausfall ist das Thema Schweiß gerade bei Frauen oft ein Tabuthema. Warum schwitzen manche Menschen mehr, wodurch entsteht Schweiß und welche Abhilfe gibt es? All das erfahrt ihr im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis Ratgeber
Wodurch entsteht Schweiß?

Schweiß entsteht in erster Linie zur Regulierung der Körpertemperatur. Funktionieren tut dies über einen Verdunstungsprozess auf der Haut, der unsere Blutgefäße abkühlt. Der Prozess der Regulierung wird Transpiration genannt. Akuter Schweiß ist zunächst geruchlos, wird jedoch im weiteren Verlauf in Fettsäuren wie Buttersäure umgewandelt, die wiederum zum typischen Geruch von Schweiß führen. Die Umwandlung erfolgt über Bakterien auf unserer Haut. In der Pubertät kann Schweiß direkt bei der Produktion den typischen Geruch aussondern. Unsere Schweißdrüsen sind in der Lage mehr als 10 Liter Schweiß an nur einem Tag zu generieren. Ca. 1% der Deutschen Bevölkerung leidet an übermäßigem schwitzen, der sogenannten Hyperhidrose.
Schweiß kann jedoch auch durch Stress (kalter Schweiß) entstehen. Dieser Prozess wird durch das ausgeschüttete Adrenalin angestoßen, welches zu einer Anspannung der Muskulatur und Verengung der Blutgefäße führt. Aus diesem Kontext könnte auch das Sprichwort “Keep Cool” abgeleitet werden.
Ein erhöhter Anteil an Körperfett kann ebenso eine Ursache des Schwitzens sein. Bei übergewichtigen Betroffenen wird durch Bewegung deutlich mehr Energie benötigt, die in Form von Wärme wieder abgegeben wird. Durch eine Reduzierung des Körperfetts kann somit auch ein positiver Effekt auf die Transpiration entstehen.
Hyperhidrose – Übermäßiges Schwitzen

Wenn man unter einer sehr starken Schweißproduktion leidet, nennt man es Hyperhidrose. Die starke Bildung von Schweiß tritt vornehmlich an Händen und Füßen auf, kann jedoch auch an anderen Körperstellen wie dem Kopf und den Achseln auftreten. Die Besonderheit bei der Hyperhidrose ist, dass die Produktion des Schweißes kurzfristig und unkontrolliert auftritt. Selbst die Temperatur bzw. die Jahreszeit spielen dabei keine Rolle. Die Hyperhidrose wird in 3 Ausprägungsgrade eingeteilt. Bei einer leichten Form entstehen mindestens 1 Mal wöchentlich 5-10 cm große Schweißflecken.
Schweißausbrüche – Warum entstehen diese plötzlich?
Schweißausbrüche können neben der krankhaften Hyperhidrose aus Angst, Wut und Stress resultieren. Angstschweiß resultiert aus Stress und wird durch die Ausschüttung von Adrenalin verursacht. Eine typische Situation ist hier das Vorstellungsgespräch bei dem man nasse Hände hat. Ein weiterer Grund für Schweißausbrüche ist eine kurzfristig veränderte Umgebungstemperatur. Gerade in den schwülen Sommermonaten kommen wir immer wieder aus klimatisierten Bereichen und werden anschließend mit einem großen Temperaturunterschied konfrontiert. Unser Körper reagiert daraufhin mit der Produktion von Schweiß um die Körpertemperatur wieder zu regulieren. Gerade bei diesen großen und kurzfristigen Schwankungen kommt unser Körper an eine Grenze für die dieses System nicht konzipiert ist – Oder glaubt jemand von euch an Klimaanlagen in den Höhlen der Steinzeit?
Starkes schwitzen am Kopf – Woher kommt der Schweiß?
Unser Kopf schwitzt, da gerade unser Gehirn vor einer Überhitzung geschützt werden muss. Wir schwitzen am Kopf bei einer erhöhten Körpertemperatur wie beispielsweise bei Fieber oder auch bei starker Sonneneinstrahlung und Sport. Bei der übermäßigen Produktion von Schweiß ist ganz genau auf die Ursache einzugehen, da hier auch eine krankheitsbedingte Ursache vorliegen kann. Interessant dabei ist, ob es sich um eine erhöhte Körpertemperatur handelt, die auf eine Krankheit bzw. Infektion hinweist. Auch eine Hyperhidrose kommt als Ursache für das starke Schwitzen am Kopf in Betracht.
Starkes Schwitzen – Was kann ich dagegen tun?
Übermäßiges schwitzen kann durch gezielte Therapien und die Anwendung von Deos und Achselpads gut in den Griff bekommen werden. Die Art der anzuwenden Therapie hängt stark von der Intensität der jeweiligen Schweißausbrüche ab. Zunächst sollte man die Anwendung von geeigneten Deos ausprobieren. Vorsicht ist dabei vor Aluminiumhaltigen Deodorants geboten, da diese im Verdacht stehen krebserregend zu sein. Eine weitere wirksame Methode ist die Anwendung von Achselpads. Diese können in Form von Einlagen direkt an der Achsel befestigt werden und vermeiden dadurch lästige Schweißflecken. Bei den Acheslpads ist auf eine Enthaarung der Achselpartie zu achten, da diese sonst nicht ausreichend haften können.
Wer unter sehr starken Schweißausbrüchen leidet sollte diese mit einem Facharzt absprechen. Dieser kann über den sogenannten Jod-Stärke-Test (Minor Test) und die Gravimetrie eine mögliche Hyperhidrose diagnostizieren. Auch die Hyperhidrose kann heute gut behandelt werden. Bei den Therapien werden häufig Aluminiumchlorid, Botox und Urotropin eingesetzt. Neben den genannten Optionen wird momentan auch mit der Verdampfung der Schweißdrüsen durch Mikrowellen experimentiert. Die Studienlage bzgl. der Wirksamkeit ist hier jedoch noch sehr dünn. Auch eine chirurgische Entfernung der Schweißdrüsen kann als letzte Option in Betracht gezogen werden. Hierbei können Probleme bei der Wundheilung sowie Einschränkungen durch entstehende Narben entstehen, daher sollte das die letzte Option sein.
Als Hausmittel gegen Schwitzen haben sich Salbeiextrakte und Tee sowie Teebaumöl bewährt. Bei der Anwendung von Teebaumöl sollte dieses verdünnt aufgetragen werden, da durch die ätherischen Öle Reizungen der Haut entstehen können. Teebaumöl wirkt stark antibakteriell und beugt somit die Bildung des typischen Schweißgeruchs vor.
Schweißpads – Eine Lösung?
Schweißpads bzw. Achselpads bieten eine einfache und unkomplizierte Lösung gegen Schweißflecken. Diese Achselpads werden direkt an der Haut oder an der Kleidung befestigt und absorbieren den entstandenen Schweiß bevor dieser an die Kleidung gerät. Bei haftenden Achselpads kann ebenso der entstehende Geruch reduziert werden. Achselpads sind in der Drogerie sowie in der Apotheke erhältlich. Ein Versuch kann somit ohne größere Hürden gestartet werden.
Höhle der Löwen – Schwitzen
Die junge Gründerin Sümmeyya Bach litt viele Jahre unter den Einflüssen der Hyperhidrose. Da ein Großteil der angebotenen Therapien auf Aluminiumchlorid basiert und Sie die gängigen Deos nicht vertragen hatte, entschloss Sie sich selbst aktiv zu werden. In einem berührenden Pitch konnte Sie mit ihrer Idee überzeugen. Das Produkt Soummé soll nach eigener Aussage die Probleme der Hyperhidrose um bis zu 90 Prozent lindern. Es ist toll, dass dieses Problem endlich als Problem der Masse angesehen wird und aktiv an Lösungen gearbeitet wird. Das Produkt hat definitiv eine Chance verdient.